Nehmen Sie Ihre Träume ernst

Beim Thema Träume scheiden sich die Geister.

Die einen halten es mit dem Satz „Träume sind Schäume“ und werten damit sofort ihre inneren Impulse nach Veränderung und Fortschritt ab. Ihnen ist wichtig, dass alles beim Alten bleibt – egal, wie unzufrieden sie mit einer Situation sind. Diese zumindest ist geläufig, während jeder Schritt daraus in eine neue Richtung Ungewissheit mit sich bringt. Und diese ist meist noch schwerer auszuhalten.

Andere haben zwar konkrete Träume, werten diese jedoch vor sich selber ab: nicht so wichtig… davon kann man nicht leben… wer weiß, ob das für mich passt… was ist, wenn ich scheitere… Im Ergebnis entsteht eine Mischung aus diffuser Unzufriedenheit und Lethargie. Statt ihnen Wachstumsraum und eine Reifezeit zu geben, werden alle damit verbundenen Impulse mit viel Aufwand unter dem Deckel gehalten. Diese Energie steht dann auch für andere Aufgaben nicht mehr zur Verfügung. Alles – auch was wir gerne machen – wird anstrengend, während sich Unzufriedenheit ausbreitet.

Dieser Zustand war lange Zeit auch mein Begleiter. Obwohl ich zwischendrin immer wieder einmal Veränderungen vorgenommen und auch Neuland erobert habe. Doch irgendetwas fehlte noch. Bis ein Satz auftauchte, der mich aus diesem Zustand gerissen hat:

 Ohne Wünsche und Träume sieht heute aus wie gestern und wird morgen aussehen wie heute.

Als ich ihn das erste Mal hörte, ging ich sofort damit in Resonanz. Es war eine erschreckende Vorstellung, dass alles gleich bliebe. Das konnte ich mir für mein Leben nicht vorstellen. Und so erlebe ich es auch bei vielen Menschen, die zu mir kommen. Sie wünschen sich Veränderungen – und dabei bleibt es zunächst. Bis sich ein Gefühl wachsender Unzufriedenheit und Leere ausbreitet. Warten Sie nicht so lange, sondern gehen Sie bereits jetzt den ersten Schritt: Nehmen Sie Ihre Wünsche und Träume ernst.

Mehr ist zunächst nicht erforderlich. Fangen Sie einfach damit an, Ihre Wünsche aufzuschreiben. Vielleicht sogar einen kleinen Wettbewerb mit sich selber auszutragen. In Richtung: Ich bin mal gespannt, wie viele Wünsche mir in den nächsten vier Wochen einfallen. Sie können es mit Alice im Wunderland halten, die sich manchmal bereits vor dem Frühstück sechs unmögliche Dinge ausdachte. Das bringt Ihre Fantasie in Gang und damit gelangen Sie nach und nach immer weiter an die wirklich wichtigen Dinge. Im Beitrag Sich den Träumen stellen finden Sie weitere Anregungen, wie Sie vorgehen können.

Lassen Sie beim Sammeln alle Gedanken an das WIE außen vor. Überlegungen dazu, wie sich Ihre Träume verwirklichen lassen, hindern Ihren Gedankenfluss und begrenzen Ihre Möglichkeiten. Das WIE steht erst auf dem Programm, wenn Sie wissen, was Sie wirklich wollen. Und selbst dann ist dies zweitrangig und begrenzend, denn der perfekte Weg entsteht im Gehen.

Was hindert Sie daran, Ihre Wünsche ernst zu nehmen?

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

3 Gedanken zu „Nehmen Sie Ihre Träume ernst

  1. Claudia

    Liebe Ulrike,

    genau in dem Augenblick, als ich diesen Artikel gerade las, wurde im Radio das Lied von Xavier Naidoo gespielt “Bitte hör nicht auf zu träumen”! – welch ein schöner “Zufall”!

    Da das Träumen und Träume auftauchen lassen so gut zu meiner nicht gelebten weiblichen Seite paßt, darf das jetzt noch mal ein erster Schritt sein, bevor es in das mir so gut bekannte männliche Tun geht.

    Ach je, wie verbreitet war doch oft in den Generationen vor uns, das “träum nicht” – bis man es wirklich nicht mehr wagte zu träumen.

    Danke für Deine Artikel, die das Träumen wieder erlauben!

    Fröhliche Frühlingsgrüße
    Claudia

  2. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Liebe Claudia,
    gerade Menschen, die mit dem “träum’ nicht!” augewachsen sind, brauchen häufig eine Erlaubnis, endlich zu träumen. Es freut mich, dass Dich meine Artikel zum Träumen – und anschließenden Handeln – inspirieren.
    Herzliche Sonnengrüße vom See
    Ulrike

  3. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Von Birgit Annette Scholz erhielt ich eine Illustration zu diesem Beitrag, die ich mit ihrem Einverständnis veröffentlichen darf. Diese finden Sie hier. Dazu schrieb sie folgende Zeilen:
    Träume sind Schäume – oder etwa nicht???
    Engagieren wir doch einmal über’s Wochenende die Traumfee
    – oder fragen wir den Schöpfer der Träume –
    und horchen wir, welche traumhaften Perspektiven in uns schlummern.

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