Auf den Spuren Ihrer bisherigen Erfolge

Wenn ich Menschen nach ihren früheren Erfolgen frage, höre ich erstaunlich oft:

Ich hatte bislang keine Erfolge. Alles lief einfach so dahin.

Frage ich nach, kommen Sätze wie:
– Das ist einfach so passiert …
– Darauf hatte ich keinen Einfluss …
– Ich hab‘ überhaupt nichts dafür getan…

Das glaube ich nicht!

Denken Sie überhaupt in „Erfolg“?

SpurensucheErfolge sind eine Frage des Blickwinkels. Sicher haben Sie in Ihrem Leben auch schon viele Ergebnisse erreicht: Sie haben Lesen und Schreiben gelernt. Wahrscheinlich die Schule und eine Ausbildung beendet, vielleicht sogar mehrere. Sie haben Reisen unternommen und die natürlich auch vorbereitet. Sie haben neue Menschen kennengelernt und sich von anderen getrennt.

Sie glauben, das sind keine Erfolge? Dann denken Sie in zu großen Dimensionen und würdigen die vielen kleinen Schritte nicht, die Sie bereits gegangen sind.

Höchste Zeit, dass Sie sich Ihres prallgefüllten Erfolgskontos bewusst werden. Begeben Sie sich mit mir auf Spurensuche!

Eines ist dabei wichtig: Es kommt nicht darauf an, dass Sie stolz auf das Ergebnis sind, sondern sich bewusst machen, welche Ergebnisse aufgrund Ihrer Handlungen eingetreten sind. Stellen Sie eine Verbindung her zwischen einem Ausgangspunkt – Sie haben sich entschieden, etwas zu tun, zu lassen oder zu verändern – und einem Endpunkt, dem was aus Ihren Handlungen erfolgt, also ein Erfolg ist. Dazwischen liegen sehr viele kleine Schritte, die dazu beigetragen haben, dass Sie dort angelangt sind, ganz unabhängig davon, ob Sie dieses Ergebnis erhofft, gewünscht oder zielgerichtet darauf hin gearbeitet haben. Es ist sogar völlig egal, ob Sie das Ziel seinerzeit erreicht haben oder nicht. Auch vermeintliche Niederlagen bergen viele kleine Erfolge (und nein, das rede ich nicht schön, Sie werden gleich sehen!).

Worauf schauen Sie im Rückblick staunend zurück?

Es gibt Phasen im Leben, wo man im Rückblick staunt, was man gemacht, geschafft oder überstanden hat. Das sind Dinge, bei denen man sich vorher gar nichts denkt oder unerwartete Hämmer, die einen fast schon überfordern.

Rückblickend schaut man natürlich ganz anders drauf. Überlegen Sie mal: Was waren so Phasen oder Situationen, wo Sie sich aus heutiger Sicht auf die Schulter klopfen. Vielleicht haben Sie einige Zeit alleine im Ausland gelebt oder staunen heute, wie Sie damals Ihre eigene Wohnung gesucht und angemietet haben. Oder Sie erinnern sich an eine Zeit, wo Sie sich mit ganz wenig Geld durchgeschlagen haben. Manchmal sind es Schicksalsschläge – eine Krankheit oder eine kaputte Beziehung, wo man erstmal denkt: das schaffe ich nie!

Tatsächlich haben Sie in diesen kleinen und großen Situationen ganz, ganz viele Dinge gemeistert. Lassen Sie sich mal auf so eine staunende Rückschau ein!

An welchen Aktivitäten oder Aktionen waren Sie beteiligt?

Im Laufe unseres Lebens machen wir jede Menge. Das geht schon in der Schule los.

Ich erinnere mich daran, wie wir während eines Schuljahres mit Unterstützung des Musik- und des Französischlehrers ein selbst geschriebenes Musical auf die Bühne gebracht haben – mit allem, was dazu gehörte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir nicht vorstellen können, singenderweise vor Publikum aufzutreten. Getragen vom Geist der Gruppe wurde es zu einem einzigartigen Erlebnis, das mich immer wieder daran erinnert, welche Ergebnisse in einer Gruppe Gleichgesinnter entstehen können.

Oder es gibt diese unangenehmen Aufgaben, für die man sich meldet – nicht immer macht man sie gerne und nicht immer gehen sie gut, was das Ergebnis anbelangt. Und doch stecken jede Menge Erfolge drin. Das müssen keine großen Sachen sein, wie folgendes Beispiel zeigt. Während des Studiums ärgerten wir uns über das abwertende Verhalten eines Profs und beschlossen gemeinsam, es zur Sprache zu bringen. Als sich niemand dazu bereit erklärte, übernahm ich diese undankbare Aufgabe. In der nächsten Vorlesung sprach ich das Thema und unsere Haltung dazu an. Der Prof blickte langsam über die Reihen und fragte: Wer ist noch dieser Meinung? In diesem Moment wagte niemand, öffentlich dazu zu stehen. Ich blieb standhaft – und lernte, dass ich meine Meinung vertreten kann, auch wenn ich damit allein auf weiter Flur stehe.

Dann gibt es auch die „Hier“-Aufgaben. Sachen, die Sie gemacht haben, weil Sie das Gefühl hatten: Das muss einfach jemand machen! Sie sahen sich veranlasst, aktiv zu werden. Auch wenn Sie dafür keine Anerkennung erhalten haben, dürfen Sie die Ergebnisse, die entstanden sind, also was Sie gestemmt und dabei gelernt haben, für sich selber als Erfolg verbuchen. Sogar bei Aktionen, bei denen Sie sich insgeheim geärgert haben, dass Sie die an der Backe hatten.

Der Clou ist immer, dass Sie erkennen, was Sie selbst alles dafür getan haben und welche Einzel-Erfolge auf dem Weg zum Ergebnis Sie GEMACHT haben. Ja. Gemacht. Das waren Sie!

Welche Denke hat Sie bislang unterstützt?

Die Einstellung macht einen Riesenunterschied, das wissen Sie. Wenn wir es mit herausfordernden neuen Zielen oder drückenden Problemen zu tun haben, dann ist es total wichtig, dass wir uns selbst stärken.

Nun gibt es ja die Glücklichen, die von Haus aus eher zuversichtlich sind. Vielleicht gehören Sie dazu und haben eine starke innere Überzeugung, die Sie bei früheren Vorhaben bei der Stange gehalten hat, zum Beispiel:
o Alles wird gut.
o Wenn ich mir was in den Kopf setze, finde ich auch Mittel und Wege dafür.
o Ich bin ein richtiger Terrier. Ich verbeiße mich, bis ich es geschafft habe.

Vielleicht gehören Sie aber eher zu dieser Fraktion hier:
o Was mich nicht umbringt, macht mich stark.
o Wer weiß, wozu‘s gut ist.
o Hilft ja nix.

Wissen Sie was: Auch das gibt Ihnen Stärke und Rückenwind. Selbst wenn das auf den ersten Blick etwas resignierend oder sarkastisch klingt, führt auch dies zum Aktivwerden.

Es sind solche Bestärkungssätze, nach denen Sie fahnden. Was ist es bei Ihnen? Was denken Sie sich oder womit „feuern“ Sie sich an, um etwas anzupacken und durchzuhalten?

In solchen Sätzen steckt ein Riesenpotential, das Sie für Ihren eigenen Weg nutzen können. Diesen Schatz können Sie einsetzen, wenn…

  • Ihnen die Motivation abhandenkommt: dann wirkt ein Satz wie „Ich schaffe alles, was ich mir in den Kopf setze!“ wahre Wunder.
  • Hindernisse auftauchen und Sie zunächst nicht wissen, wie Sie damit umgehen können: „Ich habe schon ganz andere Probleme gelöst!“ kann hier der Schlüssel zu kreativen Lösungen sein.
  • Sie keine Idee haben, wie sich Ihre Vorstellungen umsetzen: da hilft ein Bestärkungssatz wie „Ich mache einen kleinen Schritt nach dem anderen“, um sich auf den Weg zu machen und dran zu bleiben

Sie haben schon vieles gemeistert!

Sehen Sie: Sie haben schon jede Menge gemeistert und ein prallvolles Erfolgskonto. Das heißt, dass Sie das, was Sie derzeit erreichen wollen oder meistern müssen, selbstverständlich schaffen werden. Ist das nicht großartig?!

Wie sieht Ihr Erfolgskonto aus? Womit ist es gefüllt?
Schreiben Sie Ihre Antwort unten ins Kommentarfeld.

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

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