Positives Denken: Pro und Contra (Teil 2)

Positives Denken: Was es wirklich bringt

Weggabelung_2Wie im ersten Teil angesprochen wird beim positiven Denken häufig Sahne auf das gesetzt, was nicht stimmt. Es werden Zettel mit motivierenden Sätzen an verschiedenen Stellen in der Wohnung verteilt, damit sie vom Unterbewusstsein aufgenommen werden. Solange dies ohne weitere Verknüpfung erfolgt, dient dies als ständige Erinnerung an das, was (noch) nicht so ist, wie wir es wollen.

Doch wie kann es funktionieren?

Zwei Faktoren tragen dazu bei, dass wir das erreichen, was wir uns wünschen:

  1. Wichtig ist, dass wir unsere Aufmerksamkeit – unseren Blick – auf das richten, was wir uns wünschen. Damit erschaffen wir unsere künftige Wirklichkeit. Das ist auch der Hintergrund dafür, dass es wichtig ist, Ziele aufzuschreiben und zu visualisieren.
  2. Manifestiert werden die Dinge jedoch durch die Worte, die wir verwenden. Sie beeinflussen uns sehr viel mehr als wir meist annehmen oder gar wahrhaben wollen. Doch probieren Sie es selber einmal aus – mit dem folgenden Experiment.

Die Wirkung von Alltagsworten wahrnehmen

Denken Sie zunächst an etwas, das Ihnen Sorgen bereitet.
Nehmen Sie als nächstes wahr, wie Sie sich dabei fühlen. Bewerten Sie diese Gefühle nicht, sondern fühlen Sie nur das mit dem Gedanken verbundene Gefühl. Wie fühlt sich dieser Gedanke an? Bleiben Sie mit Ihrer vollen Aufmerksamkeit bei dem damit verbundenen Gefühl. Was verändert sich?

Denken Sie als nächstes an etwas, das Ihnen Freude bereitet und nehmen Sie erneut wahr, welche Gefühle damit verbunden sind. Auch hier ist es wichtig, dass Sie nicht bewerten, was Sie fühlen. Dieses Vorgehen fällt den meisten Menschen zunächst schwer, da wir gewohnt sind, jedes Gefühl sofort als gut oder schlecht einzuordnen, also zu bewerten. Doch nur wenn Sie neutral und mit einer gewissen Neugier wahrnehmen, entdecken Sie die Unterschiede.

Was haben Sie erlebt? Wie haben sich die beiden Gefühle unterschieden? Haben Sie die beiden Gefühle in Ihrem Körper deutlich anders wahrgenommen?

Worte sind der Schlüssel zu unseren Gefühlen

Gehen Sie noch einen Schritt weiter und nehmen Sie einmal bewusst wahr, wie es sich anfühlt, wenn Sie sagen „ich muss…“ oder „ich sollte…“. Sie können die Wirkung solcher Worte – dazu gehören auch noch wollen und brauchen – in der Regeln deutlich an bestimmten Stellen in Ihrem Körper lokalisieren. Dies sind häufig auch die Stellen, an denen sich Anspannungen bemerkbar machen. Dabei lassen sich diese Sätze schnell umwandeln in ein „ich möchte …“ oder noch einfacher in „ich mache (das, was sie vorher „mussten“ oder „sollten“) …“. Mit dieser sprachlichen Veränderung können Sie auch überprüfen, ob diese Aussagen stimmen. Wenn nicht, dann lassen Sie es halt sein. Damit treffen Sie bewusst eine Wahl für das, was Sie wirklich möchten. Und das ist allemal besser als ständig mit Verspannungen durch die Gegend zu laufen.

Das ist der Punkt, an dem Sie mit positivem Denken und Affirmationen ansetzen können. Achten Sie im Alltag auf Ihre Sprache. Darin steckt der Schlüssel zu einer Veränderung Ihrer GEFÜHLE. So eingesetzt hat positives Denken seine Berechtigung und zeigt dann auch seine Wirkung. Wie Sie es darüber hinaus noch sinnvoll nutzen, erfahren Sie im dritten und letzten Beitrag dieser kleinen Serie.

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

3 Gedanken zu „Positives Denken: Pro und Contra (Teil 2)

  1. Denise Daurer

    Ich habe bereits vor zwei Jahren für mich das Wort “ich muss..” durch “ich möchte…” ersetzt. Ich hatte sobald ich mir sagte, “ich muss”, oder noch schlimmer wenn jemand anderes mir sagte: “Du musst…” immer eine Blockade. Alles hat sich in mir gesträubt. Durch “Ich möchte…” ändert sich bei mir die Gefühlsebene. Es ist für mich tatsächlich eine Entscheidungshilfe, jedesmal, wenn ein Ersatz von “Ich muss” in “ich möchte” nicht funktioniert, entscheide ich mich für das, was ich möchte und nicht für das, was ich muss.
    Eine sehr wirkungsvolle Sprachveränderung ist für mich statt einer Bewertung von gut/schlecht in passt/passt nicht. Damit wird eine individuellere Betrachtung möglich und fühlt sich einfach besser an.

  2. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Wir haben im Büro seit einigen Monaten eine Art “Gesellschaftsspiel”: Wann immer wir uns gegenseitig bei einem “muss” erwischen, erinnern wir uns daran, es anders auszudrücken. Am Anfang war dies noch etwas holprig, doch inzwischen habe wir schon reichlich Übung darin, die Sätze anders zu formulieren. Die Folge davon ist, dass wir viel klarer in unseren Aussagen werden 🙂

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