Zeitlose Zeiten: 3 Anregungen, um besser damit umzugehen

Im Zusammenhang mit meinem Beitrag über Hingabe erlebte ich ein Phänomen, das in Abständen immer wieder einmal auftaucht: Zeitlose Zeiten. Dahinter verbergen sich Tage, in denen ich nicht genau weiß, welcher Wochentag ist. Das kann für einen strukturierten Menschen durchaus irritierend sein. Ich übersehe dann leicht, bestimmte Aufgaben zu erledigen. Dann kommt der MUT-Macher statt am Montag erst am Dienstag oder der wöchentliche Ziele-Brief für das 99- Tage-Programm fällt durch das Raster.

Wenn Du dieses Phänomen ebenfalls kennst und damit haderst, findest Du hier drei Anregungen, wie Du besser mit solchen „zeitlosen Zeiten“ zurecht kommst:

Annehmen, was ist

Es hilft nichts, dass ich mich über mich selber ärgere.

Manche Menschen gehen oft noch schlechter mit sich um. Sie verurteilen sich dafür, dass sie nicht in der Lage sind, die Dinge auf die Reihe zu bringen. Das ändert überhaupt nichts an der Situation.

Wichtiger – und hilfreicher – ist es, wenn Du das annimmst, was in diesem Moment vorhanden ist. In eine neutrale Position gehst und Dir bewusst machst: Aha! Ich bin mal wieder in einer Phase der Zeitlosigkeit. Und weiter beschreibst, was Du in diesem Augenblick wahrnimmst: Deine Gefühle und Gedanken bewusst zur Kenntnis nimmst.

Meist ändert sich bereits etwas, wenn Du die Situation so akzeptierst, wie sie gerade ist.

Den Wert der Zeitlosigkeit erkennen

Finde heraus, was hinter dem Gefühl steckt, aus der Zeit gefallen zu sein:

Welches Bedürfnis wird damit erfüllt?

Vielleicht waren die Tage und Wochen zuvor sehr anstrengend und Dein Körper (oder Deine Seele) hat ein Ruhebedürfnis.

Oder Dein gegenwärtiger Tagesablauf oder Rhythmus passt nicht oder nicht mehr zu Dir.

Was ist es bei Dir, das Dich aus dem gewohnten Verhalten wirft?

Kannst Du Dir erlauben, nicht immer zu funktionieren, sondern hin und wieder Deinen eigenen Bedürfnissen Rechnung tragen? Dazu gehört auch, einmal nichts zu tun, sondern Dich treiben zu lassen und dem zu folgen, was jetzt wichtig ist.

Mechanismen einbauen

Natürlich gibt es auch in zeitlosen Zeiten Dinge, die Du im Auge behalten musst, zum Beispiel wichtige Termine, von denen andere Menschen abhängen oder die Dich (viel) Geld kosten können, wenn Du sie übersiehst. Hierzu gehört alles, bei dem der Faktor Zeit eine wichtige eine Rolle spielt.

Baue für diese Fälle Mechanismen ein, die Dich darin unterstützen, wichtige Termine einzuhalten. Hier einige Möglichkeiten: stelle den Wecker auf eine halbe Stunde vor einem Termin… Richte Dir einen Notizzettel in Outlook oder einer anderen Software ein…. Bitte Deinen Partner, mit daran zu denken…

Hinweis:
Dieser Beitrag wurde am 8. Juni 2017 überarbeitet.

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

9 Gedanken zu „Zeitlose Zeiten: 3 Anregungen, um besser damit umzugehen

  1. Ingrid Raab-Neiser

    Mein wichtigster “Mechanismus” ist mein Kalender. Dort wird alles, was zum jeweiligen Termin wichtig ist, notiert. So ist mein Gedächtnis dauerhaft entlastet und nicht nur in zeitenlosen Zeiten und es vereinfacht für mich die Vorbereitung deutlich.

    Alles was schriftlich im Kalender steht brauche ich nicht im Kopf zu haben.

  2. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    So handhabe ich es auch und dafür habe ich immer noch einen Papierkalender.
    Letzte Woche half das allerdings auch nichts, denn ich war ja am Donnerstag noch im “Mittwoch-Modus” 😉

  3. Heike Kunze

    Ganz spontan kommt mir das Wort Vertrauen in den Sinn. Vor ein paar Jahren fing es erstmal ganz allmählich an, dass ich sich meine Zeitvorstellung veränderte. Nicht nur, dass ich mir richtig Mühe geben muss, wenn mich jemand fragt, wie alt ich bin, ich konnte mich auch nicht mehr genau erinnern, wann etwas gewesen war. Doch ich spürte auch, dass das nicht mehr wichtig ist. Später veränderte sich meine Planung. Es gab Zeiten, da war mein Kalender einfach übervoll. Ich war ständig auf Achse und es gab den Augenblick, wo ich morgens aufwachte und nicht mehr wusste, in welcher Stadt ich eigentlich war. Wichtig an dieser Zeit war für mich, dass ich spürte, dass ich auch damit gut umgehen kann, wenn es sein muss. So wie ich weiß, dass ich in der Lage bin, Marathon zu laufen, aber ich muss mir das nicht mehr ständig beweisen.
    Und jetzt ist mein Kalender fast leer und trotzdem kenne ich keine Langeweile. Ich habe herausgefunden, dass es etwas “Höheres” gibt, was sehr viel besser planen kann, als ich mit meinem Verstand. In mir ist die Überzeugung, dass ich immer am richtigen Ort und zur richtigen Zeit bin. Ich vertraue meinen Impulsen, mit denen ich viel intensiver an das “Höhere” angebunden bin. Dadurch sind Begegnungen und Dinge möglich geworden, die ich niemals so hätte planen können. Einfach genial!
    Liebe Grüße aus Berlin

  4. Maria Ast

    Ich habe irgendwann für mich einen eigentlich simplen Trick übernommen, den ich bei meinen Kindern angewandt habe, als sie klein waren und sie sich die Wochentage merken sollten: Ein Tagesabreißkalender.
    Ich wünsche mir zu Weihnachten nun seit langem immer einen Tagesabreißkalender – mit Gedichten drauf.
    a) Bin ich sehr motiviert, den jeden Morgen abzureißen – wegen der schönen Gedichte, so als Impuls in den Tag
    und b) habe ich mir angewöhnt, gleichzeitig ganz bewusst auf den Wochentag und das Datum zu achten – und somit irgendwie auch den neuen Tag zu achten, der vor mir liegt.
    2 Fliegen mit einer Klappe also. Es funktioniert jedenfalls bei mir supergut.
    Liebe Grüße
    Maria Ast

  5. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    @Heike und Maria:
    Eure Beiträge zeigen das breite Spektrum in Sachen Zeit: Vom ausschließlichen Vertrauen auf den “rechten Moment” bis zur Wertschätzung für jeden einzelnen Tag mit dem Abreißkalender. Beides hat seine Qualität. Derzeit tendiere ich mehr zum Vertrauen auf meine innere – oder eine höhere – Führung.
    Herzlichst – Ulrike

  6. Maria Ast

    Hallo, liebe Ulrike,
    für mich ist der Abreißkalender ‘nur’ eine Art reminder, ein Zwischenschritt, der zur Achtsamkeit führt – und über die Achtsamkeit zum Vertrauen: in die Führung, in den Zuversichtsraum, ins Leben.
    Du siehst, eigentlich kommt’s auf das selbe heraus. Die Wege mögen andere sein, die Haltung ist dieselbe.
    Herzlichst
    Maria

  7. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Liebe Maria,
    genauso hatte ich es auch gesehen – ist wohl anders angekommen. Derzeit erlebe ich die Tage (Zeit) wie einen Fluss, der mich mal mehr und mal weniger schnell voran trägt. Das ist eine besondere, auch neue Erfahrung, bei der mir meine innere Führung sehr hilft.
    Herzliche Grüße nach Bielefeld
    Ulrike

  8. michaela

    @Ulrike, Heike & Maria,

    ähnliche beobachtungen, erfahrungen habe auch ich gemacht =))
    die physiker sagen, es gibt keine zeit. die eingeweihten auch.
    witziger/synchronerweise lese ich gerade ein buch von Xiamo Lovey, mit Eingebungen für jeden Tag. heute, 9.1. ist das thema “(warum)…vergesse ich die zeit?”
    das messen der zeit ermöglicht präzise interaktionen auf der physischen ebene. jedoch hat es auf der nichtphysischen ebene den gegenteiligen effekt. (…)
    die Zeit ist eine physische, die nichtzeit dagegen eine seelische dimension – ich habe meine armbanduhr seit langem abgelegt, wache ohne wecker auf… manchmal ist jedoch auch das phänomen der “zeitlosen zeiten” dran =))

    alles liebe & beste für JETZT und 2000 + 13

  9. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Zeit ist ein Phänomen, das auf vielen Ebenen wirkt und dadurch auch sehr viele Aspekte hat. Danke für Ihren Impuls dazu – und den Hinweis auf Synchronitäten.
    Auch Ihnen alles Gute für dieses Jahr!

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