Was zeichnet Ihren Hausarzt aus? Er oder sie sind Fachleute auf ihrem Gebiet. Wenn Sie zu einem Facharzt wollen, müssen Sie – zumindest als gesetzlich Versicherter – erst einmal beim Hausarzt vorbei und sich einen Überweisungsschein holen. Sie haben in der Regel eine volle Praxis mit Wartezeiten. Und sie machen keine Werbung, genauer gesagt dürfen sie auch nicht für ihre Dienste werben. Das Einzige, was sie haben: eine Kleinanzeige in den Gelben Seiten und das Schild an der Wand vor der Praxis. Stattdessen leben sie davon, dass die Menschen ihre Dienste brauchen und sie weiterempfohlen werden. Außer sie sind der einzige Hausarzt weit und breit – dann ist nicht einmal das erforderlich.

Jetzt stellen Sie sich mal vor, das sei bei Ihnen genauso: volle Praxis mit Wartezeiten und das Ganze ohne Werbung. Sie meinen, das ist nicht möglich? Damit befinden Sie sich in bester Gesellschaft, denn 90% aller Coaches und Beraterinnen in Deutschland glauben nicht, dass sie von ihrer Dienstleistung leben können. Das zumindest lässt sich aus der Tatsache ablesen, dass nur 10% der deutschen Coaches von ihrer Arbeit leben können.

Was können Sie nun von Ihrem Hausarzt für Ihr eigenes Business lernen?

• Werden Sie zum Experten für Ihre Kunden. Auch Hausärzte haben eine Fachausbildung. Die haben Sie als Coach mit einer fundierten Ausbildung ebenfalls. Ihre Methoden sind die Basis, auf der Sie Ihre Spezialisierung aufsetzen, also einen Bereich wählen, in dem dies auch möglich ist. Machen Sie sich also auf die Suche nach Ihrer persönlichen Spezialität. Was fasziniert und begeistert Sie? Welche Probleme lösen Sie besonders gerne? Welche Themen lassen Sie einfach nicht kalt? Dadurch werden Sie zum Problemlöser für Ihre Zielgruppe und Ihre Idealkunden.
• Finden Sie das wirkliche Problem. So wie Menschen nur dann zum Hausarzt gehen, wenn sie ein Schmerz plagt,  brauchen auch Sie einen Schmerzpunkt, damit Ihre potentiellen Kunden zu Ihnen kommen. Menschen suchen erst dann nach Lösungen, wenn sie ein brennendes Thema haben, an dessen Lösung sie alleine bislang gescheitert sind. Finden Sie diese heraus, wo Ihre potentiellen Kunden der Schuh wirklich drückt. Wie ein guter Arzt weiß, verbirgt sich hinter dem vordergründigen Scmerz oftmals ein ganz anderes Thema.
• Stellen Sie eine Diagnose und bieten Sie dafür die passende Lösung. Dafür müssen Sie Ihren Kunden zuhören, wenn diese von ihrem Problem erzählen. Nur so können Sie die richtige Diagnose stellen und das passende Mittel dafür bieten.Wie oft geschieht es jedoch, dass Coaches nur ihre Methoden sehen und dann – ganz im Sinne von Wazlawick – in allem den Nagel sehen, weil sie als Werkzeug nur ihren Hammer haben. Wozu dient Ihre Werkzeug und welche Lösung erreichen Sie damit?
• Nennen Sie das Kind beim Namen. Der Arzt sagt Ihnen auch genau, was Sie haben und wie er Ihnen helfen kann. Machen Sie es genauso und verstecken Sie sich nicht hinter Fachbegriffen, die nur Eingeweihte verstehen. Benennen Sie das Schmerzthema Ihrer Kunden. Wenn diese Angst haben, dann sprechen Sie über diese Ängste anstatt diffuse Begriffe zu verwenden. Bieten Sie dazu eine Lösung, wie  sie mit ihren Ängsten umgehen können. Dafür müssen Sie allerdings  wissen, welche Lösungen Ihre Kunden haben wollen.
• Lassen Sie andere für sich werben. Geben Sie Ihren Kunden die Chance, anderen von den positiven Erfahrungen mit Ihnen zu berichten. Bringen Sie den Nutzen Ihrer Arbeit in einfachen Worten so auf den Punkt, dass Ihre Kunden dies auch vermitteln können. Andernfalls fällt die Antwort auf die Frage Warum sollte ich gerade zu ihm / ihr gehen? wenig überzeugend aus. Weil Sie Coaching machen oder systemische Aufstellungen? Wohl kaum!

Was ist Ihre Hausarzt-Botschaft?

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