Eine andere Art von Rückblick – 5 Anregungen

Letzte Woche erschien ein Interview, das Susanne Ackstaller mit mir für ihren Blog texterella über Mode und Schönheit im Wandel der Jahre geführt hat. Dafür bin ich Kartons voller Fotos durchgegangen, um passende Bilder zur Illustration zu finden. Es war zugleich eine Reise in die Vergangenheit, die einiges zu Tage gefördert hat, was ich längst vergessen hatte und einige Erkenntnisse gebracht hat.
Das hat mich daran erinnert, wie wertvoll es sein kann, hin und wieder eine andere Form des Rückblicks durchzuführen: statt nur das vergangene Jahr einen längeren Zeitraum nach Themen oder Interessen zu betrachten. Gerade die bevorstehende ruhigere Zeit nach den Feiertagen bietet sich dafür an. Hier fünf lohnende Bereiche mit Leitfragen:

Mode und Schönheit
Meinen Zugang dazu können Sie in dem bereits erwähnten Interview lesen. Ziehen Sie für Ihren eigenen Rückblick Fotos heran und fragen Sie sich:

  • Welche Rolle haben Mode und Schönheit in meinem Leben gespielt?
  • Gab es besondere Einflüsse oder unterscheidliche Phasen? Wer hat mich besonders geprägt?
  • Was hat sich im Laufe der Jahre verändert und was ist mir heute wichtig?

Reisen und Abenteuer
Unser erster großer Urlaub führte uns ins Ausland und endete in einer familiären Katastrophe, da mein jüngster Bruder in Italien starb. Später bekamen Reisen für mich vor allem durch einen zweijährigen Aufenthalt in Portugal wieder eine positive Bedeutung. Während des Studiums war ich drei Monate in Kanada und danach hatte mich der “amerikanische Virus” gepackt. Es folgten zahlreiche Reisen nach Südamerika sowie längere Aufenthalte in den USA. Asien reizt mich hingegen bis heute nicht besonders.
Fotos bieten hier ebenfalls einen guten Einstieg in eine kleine Zeitreise mit folgenden Fragen:

  • Was war meine erste große Reise? Welche Erinnerungen verbinde ich damit?
  • Welche Seite von mir kommt an fremden Orten zum Ausdruck?
  • Welche Art des Reisens entspricht mir? Zieht es mich hinaus in die Welt oder kehre ich lieber an bekannte Orte zurück?

Bücher und Filme
Für mich waren Bücher von früher Kindheit an wichtig. Hier bin ich wohl auch durch meinen Vater geprägt, der ein Büchernarr war. Im Gegensatz zu Fachbüchern lese ich Romane meist nur einmal. Ausgenommen davon ist ein Buch, das mich lange Zeit immer wieder in den Bann gezogen hat: Ich hörte die Eule, sie rief meinen Namen von Margret Craven. Dies geschah zunächst durch die Verfilmung; das Buch fand mich erst danach. Wie war das bei Ihnen?

  • Welche Bücher haben mich in unterschiedlichen Phasen meines Lebens geprägt?
  • Welche Bücher wähle ich, wenn ich entspannen / mich anregen / etwas erfahren möchte?
  • Welche Filme mag ich besonders gerne und aus welchen Gründen?

Kunst und Musik
Wenn Musik oder Kunst im eigenen Leben einmal wichtig waren, kann es sich lohnen, genauer hinzuschauen. So führte die Tatsache, dass wir Kinder “kein Instrument lernen mussten” (Aussage meines Vaters, der als Kind Klavierunterricht hatte/hasste) dazu, dass ich auf diesem Gebiet auch keine Unterstützung erhielt. Also brachte ich mir einiges selber bei (Flöte, Akkordeon, Klavier), scheiterte jedoch schnell an den mangelnden Fähigkeiten des Selbststudiums. Dennoch gibt es bis heute ein kleine Sehnsucht danach 😉

  • Welche Rollen spielen Kunst / Musik in meinem Leben?
  • Wie hat sich mein Verhältnis dazu im Laufe der Zeit verändert?
  • Gibt es eine ungestillte Sehnsucht nach eigenem kreativem Ausdruck? Wie ließe sich diese heute befriedigen?

Religion und Spiritualität
Als ich vor Jahren das Buch von Dan Wakefield The Story of Your Life: Writing a Spiritual Biography in die Hände bekam, war ich von der Idee fasziniert, das eigene Leben unter dem Vorzeichen der spirituell-religiösen Entwicklung zu betrachten. Überrascht hat mich als Pfarrerstocher dann allerdings, welche entscheidende Rolle Indianer darin gespielt haben 😉

  • Welche Bedeutung haben Kirche und Religion in meinem Leben? Was hat sich hier im Laufe der Jahre verändert?
  • Wer oder was hat mich besonders beeinflusst oder geprägt?
  • Wie habe ich mich dazu verhalten? Gab es Wellenbewegungen oder Stabilität?

Gerade Anlässe wie der Jahreswechsel, persönliche oder berufliche Veränderungen oder auch runde Geburtstage eignen sich besonders für einen Rückblick der anderen Art.

Spielen Sie mit weiteren Möglichkeiten und Bereichen. Ihrer Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

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