Warum Dein Herzensthema auf der Strecke bleibt: 3 zentrale Gründe

Mehr als ein Drittel des Jahres liegt hinter uns – und wieder hast Du Deinem Herzensthema viel zu wenig Aufmerksamkeit gegeben. Obwohl Du Dir im Januar fest vorgenommen hast, dieses Jahr damit weiter zu kommen. Doch wie so oft zuvor war anderes wichtiger: die laufenden Aufträge, Großkunde X, Projekt Y – und dazu noch ein Onlinekurs hier oder eine Challenge dort.

Jetzt fragst Du Dich: Was ist nur los, dass ich mit diesem Thema einfach nicht vorankomme?

Aus meiner Erfahrung sind es drei zentrale Gründe, die uns davon abhalten, ein Herzensthema oder eine Vision zu verwirklichen. Welcher ist es bei Dir? Oder sind es gar alle drei?

Grund Nr. 1: Du hast keine Ahnung, wie es gehen kann.

Dein Herzensthema begleitet Dich schon sehr lange. Du stellst Dir immer wieder vor, wie es sein wird und was Du damit bewirken kannst. Du freust Dich schon jetzt über die Ergebnisse, die dadurch entstehen. Du siehst die strahlenden Gesichter Deiner Kunden vor Dir und weißt einfach: Es ist genau das Richtige für diese Menschen!

Doch dabei bleibt es dann auch.

Sobald Du einen ersten Schritt nach draußen machen willst, entstehen Watte im Hirn, Nebel im Kopf, Lähmung im Körper.

Und ganz groß taucht die Frage vor Deinem geistigen Auge auf: WIE SOLL DAS BLOSS GEHEN?!?!

Diese Frage killt jährlich unzählige Visionen!

Sie ist geradezu der Garant dafür, dass es nicht weitergeht. Sie bringt keine Lösung, sondern führt dazu, dass sich Frustration breitmacht und Du Deine Vision früher oder später zu Grabe trägst. Was am Ende übrig bleibt, ist ein Gefühl von Scheitern, oft verbunden mit gnadenloser Selbstverurteilung: Ich bin einfach zu … (blöd, unfähig, naiv, usw.) dafür!

Das ist schade! Denn es geht auch anders. Und die Lösung ist ganz einfach:

Bringe Deine Vision in Umlauf

Beginne mit einem ersten kleinen Schritt und sprich mit anderen darüber. Zunächst mit Vertrauten und danach mit Kunden und Kollegen. Und zwar nicht in Form von „dies und jenes will ich erreichen“, sondern bleib eher im Vagen: Ich denke darüber nach, wie es wäre, wenn…

Damit hältst Du Dich und Deine Idee noch bedeckt und erlebst dennoch Resonanz in zweifacher Form:

  1. Du spürst, was diese Idee – laut ausgesprochen – in Dir auslöst. Bislang hast Du lediglich darüber nachgedacht und die Idee in Deinem Kopf entwickelt. Jetzt findet sie das erste Mal den Weg nach draußen. Durch das laute Aussprechen erlebst Du zugleich eine innere Resonanz.
  2. Plus: Du bekommst ein Feedback von außen und zwar sowohl verbal wie auch nonverbal durch die Mimik und Gestik Deines Gegenübers. Wenn diese positiv ist, kannst Du mehr davon erzählen und gewinnst so möglicherweise Unterstützer, „Botschafter“ und Multiplikatoren für Deine Idee. Es können auch kritische Rückmeldungen kommen. Das ist völlig in Ordnung. Dadurch erkennst Du, wo Du noch unklar bist und woran Du noch denken solltest.

Grund Nr. 2: Der Aufwand für Dein Herzensthema scheint Dir zu hoch.

Mit jeder Vision, die wir in die Welt bringen wollen, stellt sich die Frage: Bin ich bereit, den dafür erforderlichen Einsatz zu bringen?

Ohne Aufwand kein Ergebnis – das ist Dir schon klar.

Doch willst Du das wirklich?

Es läuft doch ganz gut und ist auch ganz bequem, so wie es jetzt ist. Du hast Kunden, mit denen Du recht gerne arbeitest. Dein Umsatz stimmt im Großen und Ganzen auch. Eigentlich könntest Du zufrieden sein.

Wenn, ja wenn da nicht diese Idee wäre…

So oder ähnlich läuft das Gedankenkarussell. Es pendelt immer wieder zwischen den Polen vermuteter Aufwand und potentielles Ergebnis. Das kann endlos so laufen, eine Schleife nach der anderen.

Bis Du daraus aussteigst.

Der wichtigste Schritt dafür: überprüfe Deine Entschiedenheit

So gehst Du vor:

Denke an Deine Vision und frage Dich: wie entschieden bin ich dafür? Lasse dazu aus Deinem Unterbewussten eine Zahl zwischen 1 und 10 auftauchen.

Erst wenn diese Zahl bei 10 liegt, bist Du wirklich bereit, alles für Deine Vision zu unternehmen.

Liegt die Zahl zwischen 7 und 9, frage Dich: was ist erforderlich, um auf … (einen Prozentpunkt weiter, also 8, 9 oder 10) zu kommen?
Notiere Dir alles, was auftaucht und erledige es Schritt für Schritt. Damit machst Du den Weg frei für eine Umsetzung.
Liegt diese Zahl unter 7, hake das Thema ab und lege es zur Seite. Es zeigt nämlich: Du bist gegenwärtig nicht bereit, Dich für dieses Thema wirklich zu engagieren.

Grund Nr. 3: Das Potenzial Deiner Vision ist ungewiss

Du hast Dir alles in glühenden Farben ausgemalt. Gespräche mit Freunden und Interessenten haben Dich darin bestärkt, Deiner Vision eine Chance zu geben. Sie haben Dir auch Unterstützung angeboten.

Und dennoch zögest Du und fragst Dich:
Wird sich das auch rechnen? Lohnt sich der Aufwand finanziell für mich?

Oft bleibt es bei der Frage.

Auch hierfür gibt es eine einfache Lösung:

Greif zu Papier, Stift und Taschenrechner und rechne es knallhart durch.

Im ersten Teil geht es anhand der folgenden Fragen um den Aufwand:

  • Wie hoch ist der Zeitaufwand – sowohl für die Planung wie auch für die Durchführung?
  • Welche Kosten sind damit verbunden?
  • Was kann / muss / sollte unterm Strich für Dich rauskommen?

Der zweite Teil dreht sich um das Potenzial.

Hierbei hilft eine Umfrage bei der potentiellen Zielgruppe für Dein Angebot. Diese kann formell erfolgen, zum Beispiel durch eine strukturierte Online-Umfrage. Dafür gibt es kostenfreie Angebote wie Surveymonkey oder Typeform.

Fragenden kann geholfen werden

Noch besser ist allerdings, zunächst informelle Gespräche mit Deiner Zielgruppe zu führen.

In beiden Fällen helfen vier einfache Fragen, die Du auf Deine Bedürfnisse und Dein gewähltes Umfragethema (X) anpassen kannst:

  • Was beschäftigt Sie immer wieder im Zusammenhang mit X?
  • Woran scheitern Sie bei X immer wieder?
  • Was fehlt Ihnen noch, um mit X erfolgreich zu sein?
  • Was würde Sie unterstützen, um mit X erfolgreich zu sein?

Wie Du siehst, gibt es zu jedem Hinderungsgrund eine einfache Lösung 🙂

Am besten, Du überprüfst als erstes Deine Entschiedenheit. Damit weißt Du, ob Du wirklich bereit bist, Deinem Herzensthema einen Raum zu geben. Und Du wirst sehen, was Du noch brauchst. Diese Checkliste hilft Dir, Deine Entschiedenheit zu überprüfen und die nächsten Schritte noch besser zu planen. Du weißt ja: Schriftlich ist immer besser 😉

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

2 Gedanken zu „Warum Dein Herzensthema auf der Strecke bleibt: 3 zentrale Gründe

  1. Nicole

    Das klingt so einfach aber genial.
    Ich habe schon die ein oder andere Idee verworfen, aus vielen der oben genannten Gründen. Aber so gezielt zu schauen, ob meine Idee taugt oder nicht… So strukturiert habe ich das noch nie unternommen. Eher immer nur den einen oder den anderen Punkt. Als Komplettpaket hört es sich für mich aber stimmiger an. Werde ich ausprobieren. Danke für den Artikel.

  2. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Danke, Nicole, für diese wunderbare Rückmeldung.
    Dass der Artikel mit dem Zusammenspiel der drei Punkte diese Wirkung hat, freut mich sehr 🙂

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