Darf’s ein bisschen leichter sein?

Von klein auf werden wir darauf programmiert, dass uns im Leben nichts geschenkt wird und wir uns die Ergebnisse wenn schon nicht schwer, doch zumindest mit hohem Einsatz erarbeiten müssen. Sprüche wie „Gelobt sei, was hart macht“ oder „Ohne Fleiß kein Preis“ sind einige Beispiele hierfür. Den zweiten Spruch kennt man in englischsprachigen Ländern übrigens als „No pain, no gain“, was noch ein bisschen härter ist: Hier ist der Preis (Gewinn) nur über den Schmerz zu erreichen.

Manche Sprüche haben fast schon den Charakter eines Mantras. Als solches bezeichnet man eine meist kurze, formelhafte Wortfolge, die ständig wiederholt wird, um den (unruhigen) Geist auszurichten. Etwas Ähnliches geschieht mit den oben erwähnten Sprüchen. Sie richten unseren Geist ebenfalls aus – allerdings darauf, klein, gefügig und unbedeutend zu bleiben. Diese Sätze wurden von Generation zu Generation weitergegeben, ohne sie je zu hinterfragen. Und sie wirken auf der unterbewussten Ebene mit entsprechenden Folgen: Sie hindern uns daran, in allen Bereichen unseres Lebens – und vor allem im Beruf – Leichtigkeit, Freude und Glück zu erleben.

Sicher, das Leben besteht nicht hat nur aus glücklichen Tagen, sondern auch aus herausfordernden Situationen und schmerzvollen Erfahrungen, die Auslöser sein können für neue Erkenntnisse und wichtige Entwicklungssprünge. Wie Sie mit Herausforderungen umgehen, wird in nächster Zeit Thema eines weiteren Beitrags sein. Für heute richten wir uns aus auf die Frage: Wie finden Sie zu mehr Leichtigkeit?

Hierzu dienen die folgenden Impulse:

  • Welche Sätze haben Sie in Ihrer Kindheit über „das Leben“ gehört? Waren diese – aus heutiger Sicht betrachtet – hinderlich oder förderlich?
  • Was verbinden Sie mit Leichtigkeit? Erstellen Sie eine Sammlung dazu (Cluster oder Mindmap) mit allen Aspekten, die Ihnen dazu einfallen.
  • Wählen Sie einen kleinen Bereich, in dem Sie mehr Leichtigkeit er – leben wollen. Überlegen Sie sich kleine, machbare Schritte, wie Sie dies umsetzen und erreichen können.

Überfordern Sie sich nicht, sondern beobachten Sie zunächst nur, was Ihr Grundgefühl in verschiedenen Situationen ist: Leichtigkeit und Lebensfreude oder Pflichtgefühl und Anstrengung. Bekanntlich ist Erkenntnis der erste Schritt zur Besserung.

Ich wünsche Ihnen gute Erkenntnisse und freue mich auf Ihre Erfahrungen und Kommentare.

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

2 Gedanken zu „Darf’s ein bisschen leichter sein?

  1. richtig-gut-beten

    >Von klein auf werden wir darauf programmiert, dass uns im Leben nichts geschenkt wird< Interessanterweise ist dies nicht immer so. In Familien mit vielen Kindern hat das letztgeborene Kind meist die gegenteilige Programmierung, der kleine Prinz oder die kleine Prinzessin. Diesem Kind fallen all die Dinge, die seine Geschwister z.B. von den Eltern noch erkämpfen mussten, wie von alleine zu.

  2. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Da haben Sie recht, dass der Satz so pauschal nicht richtig ist. Besser müsste es heißen: Von klein auf wurden viele von uns darauf programmiert… Denn – so wie Sie es auch schreiben -, haben manche Menschen auch ganz andere Progrrammierungen mitbekommen, die dann wiederum andere Herausforderungen bieten.

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