Der Splitter im Auge des Anderen…

Sicher kennen Sie das Zitat aus der Bibel:

Den Splitter im Auge des Anderen sehen, aber nicht den Balken im eigenen.

Jedes Mal, wenn wir einen anderen Menschen und/oder sein Verhalten bewerten, kritisieren oder verurteilen, richten wir unsere Aufmerksamkeit auf solch einen „Splitter im Auge des anderen“ und sehen nicht, was es mit uns selber zu tun hat.

Wir sind alle ein individueller, ein einzigartiger Ausdruck des einen einzigen Ganzen, des Göttlichen – auch wenn wir dies nicht immer sehen (wollen oder können). In unserer Verschiedenheit erkennen wir in der Regel nicht, was uns verbindet – unsere göttliche Natur -, sondern sehen nur, was uns unterscheidet. Diese Abweichungen bewerten wir als „weniger als…“ oder „nicht so gut wie…“. Wir rümpfen die Nase über Fehler und Schwächen, bewerten ein Verhalten oder eine Art und Weise zu sein. Doch jedes Mal, wenn wir eine andere Person bewerten oder verurteilen, fällt diese Handlung auf uns zurück.

Dies können wir in Form von negativer innerer oder äußerer Energie wahrnehmen. Wenn wir schlecht über andere reden, ist dies körperlich spürbar. Es ist Ergebnis unserer energetischen Verbundenheit mit allen und Allem. Menschen, die gewohnt sind, auf die feinen Schwingungen zu achten, stellen fest, dass die in vielen Kulturen und Religionen bekannte „Goldene Regel“ tatsächlich zutrifft:

Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.

Interessant ist auch ein weiterer Aspekt, mit dem wir beim „Balken in unserem eigenen Auge“ sind. Ein Verhalten, das wir kritisieren oder verurteilen, könnten wir in anderen Menschen nicht erkennen, wenn wir es nicht selber besäßen. Psychologisch betrachtet nehmen wir im Außen nur das wahr, von dem wir auch ein inneres Bewusstsein haben. Wir können Gier, Kleinlichkeit oder Unfreundlichkeit in anderen Menschen nur erkennen, wenn uns die dahinter stehende Geisteshaltung, aus der heraus ein derartiges Verhalten entsteht, bekannt ist und wir uns wenigstens zum Teil damit identifizieren. Achten Sie einmal darauf, was passiert, wenn Sie mit dem Finger auf andere zeigen. Sie zeigen gleichzeitig auch auf sich, denn Sie richten in diesem Moment drei Finger auf sich selber 😉

Hier einige Anregungen, wie Sie Ihre Splitter oder Balken erkennen:

  • Gibt es Situationen, in denen Sie besonders zu Kritik und Bewertungen neigen? Was ist der Auslöser dafür?
  • Nehmen Sie einmal bewusst wahr, was in Ihrem Körper passiert, wenn Sie jemanden kritisieren. Was spüren Sie? Wie fühlt es sich an?
  • Wenn Sie das nächste Mal versucht sind, das Verhalten eines anderen Menschen zu kritisieren, halten Sie einen Moment inne und fragen sich: Sehe ich den Splitter oder den Balken?

Welche Erfahrungen haben Sie damit?

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

6 Gedanken zu „Der Splitter im Auge des Anderen…

  1. Eva Weichselbaum

    Genauso ist es, liebe Frau Bergmann. Ich habe schon vor einiger Zeit aufgehört zu bewerten. Es gelingt mir sehr oft, doch nicht immer. Ich suche das Verbindende zwischen den Menschen und nicht das Trennende. Und ich freue mich, wieder dahin geführt zu werden, dass ich meine Aufmerksamkeit schärfe und nicht nachlasse.
    Danke!

  2. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Liebe Frau Weichselbaumer,
    bei den vielen Dingen, die wir wissen und erleben, sind Erinnerungen immer wieder hilfreich. Und dazu dienen auch die MUT-Macher 🙂
    Auch wenn wir vieles bereits umsetzen, sind wir halt nicht perfekt und fallen hin und wieder in alte Muster zurück. Die Frage ist dann: Wie schnell komme ich wieder heraus?
    Herzliche Grüße nach Österreich!
    Ulrike Bergmann

  3. Jutta Berg

    Ein hilfreicher Mutmacher gerade auch für die kollegiale Zusammenarbeit! Und eben nicht im üblichen Ton der Selbstverurteilung (…ich schon wieder!!!), sondern reflektierend (…was hat das mit mir zu tun?). Vielen Dank!
    Langsam werde ich neugierig, Sie mal persönlich kennenlernen zu wollen!
    Liebe Grüße aus Norddeutschland,
    Jutta Berg

  4. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Liebe Frau Berg,
    danke für Ihren Hinweis. Sobald wir anfangen, uns mit bestimmten Themen zu beschäftigen, erkennen wir, wie weit das Feld ist.
    Sicher findet sich früher oder später eine Möglichkeit zum persönlichen Kennenlernen.
    Liebe Grüße gen Norden
    Ulrike Bergmann

  5. Sascha-Kai Böhme

    Hallo Frau Bergmann,
    es ist schön, solche guten Webseiten und Texte im Internet zu finden. Die Art der Themenbearbeitung spricht mich sehr an. Liebe Grüße aus der Lüneburger Heide von SKB

  6. Ulrike Bergmann Beitragsautor

    Lieber SKB,
    vielen Dank für Ihr Feedback – es ermutigt auf jede Fall zum Weitermachen 🙂
    Herzliche Grüße vom Chiemsee in die Lüneburger Heide
    Ulrike Bergmann

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