Noch einmal Mut

Im Meditationstext für den heutigen Tag las ich einen Gedanken, der meinen Beitrag Mut und Angst sind Geschwister ergänzt und ein weiteres Licht auf das Thema Mut wirft:

Mut bedeutet, durch Angst und Zweifel hindurch zu gehen.

Und das bedeutet: tun, was zu tun ist im Unterschied zu dem, was wir gerne möchten. Im weiteren Verlauf des Textes weist der Autor Ron Fox darauf hin, was Helden auszeichnet: Sie stellen sich ihren Ängsten, sind dadurch in der Lage, diese beiseite zu schieben und sich schwierigen Situationen zu stellen.

Das unterscheidet sie von “Normalsterblichen”, die in solchen Situationen lieber den bequemen Weg gehen. Dabei bleiben allerdings Wünsche und Träume ebenso auf der Strecke wie Vorhaben oder Aufgaben. Gelöst ist damit nichts. Zumindest solange nicht, bis Sie sich entschließen, sich entweder Ihren Ängsten und Zweifeln zu stellen oder die Aufgabe oder den Wunsch endgültig loszulassen. Letzteres hat allerdings Folgen für Ihr Selbstvertrauen. Mit jedem Schritt, den Sie sich vornehmen und nicht erledigen, untergraben Sie das Fundament Ihres Vertrauens in sich selber. Das ist ein hoher Preis! Damit schränken Sie auch Ihre Komfortzone immer weiter ein, bis Sie sich irgendwann nichts mehr zutrauen. Lohnt sich das?

Ein wichtiger Aspekt, warum Menschen so handeln, ist ihre Konditionierung. Sie haben im Laufe ihres Lebens gelernt, in vielen Situationen zunächst die Schwierigkeiten und Hindernisse zu sehen. Damit verengt sich allerdings auch der Blickwinkel auf das, was nicht möglich ist. Die möglichen Chancen werden so nicht erkannt und können nicht genutzt werden.

Rabbi Harold Kushner hat den Hintergrund solchen Nicht-Handelns in seinem Buch Vom Glück im Unglück: Aus Enttäuschungen lernen sehr gut auf den Punkt gebracht. Seiner Meinung nach geht es in unserem Leben nicht darum, dass wir es ohne Fehlschläge, Enttäuschungen und Zurückweisungen verbringen, denn dies ist nicht möglich. Vielmehr ist die wahre Frage: Wie reagieren wir darauf? Was in unserem Leben geschieht ist weniger wichtig als wie wir damit umgehen.

Sehen Sie sich in diesem Fall als Opfer, fühlen Sie sich ungerecht behandelt und reagieren darauf mit Bitterkeit? Sie können die Herausforderungen Ihres Lebens auch dazu nutzen, Ihre Flexibilität zu trainieren und Ihre Fähigkeit ausbauen, gelassen mit Widrigkeiten umzugehen. Damit stärken Sie auch Ihren “Mutmuskel”. Wer weiß, wozu Sie diesen noch brauchen 😉

Ulrike Bergmann Zur Person: Ulrike Bergmann
DIE MUTMACHERIN begleitet seit 30 Jahren lebenserfahrene Solo-Unternehmerinnen, ihre Vorstellungen von einem erfüllten Berufs- und Privatleben mit Leichtigkeit und Klarheit zu verwirklichen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Im MUTMACHER-MAGAZIN gibt sie Einblicke in ihre Schatzkiste und bestärkt ihre Leserinnen darin, mutig ihren eigenen Weg zu gehen.

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